SCHWEDEN

Auszüge aus dem Referat  von Andreas Goger

Wappen Schwedens

 

Wirtschaft

Die schwedische Wirtschaft ist eine Kombination aus staatlichen Betrieben und freien Unternehmern. Ca. 10% sind Staatsbetriebe oder Genossenschaften, der Rest von 90% sind freie Unternehmen. Es gibt etwa 4,2 Millionen Erwerbstätige in Schweden, davon ca. 26% in der Industrie, 61% im Dienstleistungsbereich, 9% im Geschäfts- und Finanzsektor und nur etwas mehr als 3% arbeiten im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei.

Beschäftigtenstruktur Schwedens

 

Die industrialisierte Wirtschaft basiert auf den großen Waldbeständen, den reichen Erzvorkommen und den großen Wasserkraftreserven. Die Schwedische Regierung greift im großem Ausmaß lenkend in die Wirtschaft ein, obwohl mehr als 90 Prozent der Industrie privatisiert sind. Das macht sie deshalb, um ökonomische Schwankungen auszugleichen.

Trotz des hohen Lebensstandards, gab es in den frühen 90er Jahren eine große Wirtschaftskrise. Daraufhin wurden Sparmaßnahmen durchgeführt. Dies beinhaltete u.a. den Abbau von 10% der Stellen in Staatsdienst, Kürzung der Sozialleistungen und die Privatisierung eines Teils des staatlichen Sektors (Telekommunikation und das Elektrizitätsnetz)

Landwirtschaft

Schweden ist eines der größten Länder Europas, trotzdem sind nur ca. 10 % der Bodenfläche (3 Millionen ha.) für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar, denn die Hälfte des Landes ist bewaldet, mehr als ein Drittel besteht aus Gebirgen, Seen und Mooren. Trotz der geringen landwirtschaftlichen Fläche kann Schweden seinen Eigenbedarf an Agrarprodukten zu etwa 80% selbst decken. Einige Grund dafür sind zum Beispiel die intensive Düngung und die Mechanisierung der Landwirtschaft.

Schweden hat ein verhältnismäßiges günstiges Klima für seine nördliche Lage, jedoch gibt es schon unterschiede in der Landwirtschaft zwischen den nördlichen und den südliche Teilendes Landes. Die Vegetationsperiode beträgt im Süden 240 Tage, in Norden hingegen nur 120 Tage. Das Klima kann, abgesehen vom Norden, als temperiert bezeichnet werden und die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 600 mm.

Auch in Schweden haben die Bauern Probleme, Wettbewerbsfähig zu sein oder zu bleiben. Deshalb schließen sich viele kleine Bauernhöfe zu größeren Betrieben zusammen. Der Großteil der Agrarproduktion ist für den Absatz im Inland bestimmt, und umfasst hauptsächlich Fleisch- und Milchprodukte. Angebaut werden u.a. auch Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hafer und Rapssamen.

 

Forstwirtschaft und Fischerei

Schweden ist ein Land mit sehr großem Holzvorkommen. Ca. 60 Prozent es Landes sind mit Wald bedeckt. Damit ist Schweden an erster Stelle in Westeuropa. Holzwaren haben einen bedeutenden Anteil am Export und der jährlichen Industrieproduktion.

Am produktivsten sind die Waldareale der nördlichen Hochebenen und die Småland-Region. Die Fabriken, die das Holz verarbeiten, befinden sich überwiegend an der Küste des Bottnischen Meerbusens. Die Transportwege von den Waldgebieten zu den Fabriken sind die zahlreichen Flüsse, die in der Ostsee münden.

Der Fischfang geht hauptsächlich auf Heringe sowie Kabeljau, Flunder und Lachse. Die Region mit den ertragreichsten Fischgründen liegt vor der westlichen Küste, deshalb ist Göteborg ein ganz wichtiger Fischereihafen.

 

Bergbau

Die Förderung von Erzen ist in Schweden ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Große Vorkommen an hochwertigem Eisenerz befinden sich in Mittel- und Nordschweden, vor allem um Kiruna und Malmberget. Außerdem werden Blei-, Zink- und Silbererz, Kupfererzkonzentrate, Gold, Uran und Erdöl gefördert. Schweden verfügt Schätzungen zufolge über etwa 15 Prozent der weltweit bis heute gefundenen Uranvorkommen.

 

Industrie

Schweden ist heute eines der größten Industrieländer Europas. Besonders wichtig ist die Stahlproduktion, für dessen hochwertigen Stahl Schweden bekannt ist. Rund ein Fünftel des Bruttoinlandsproduktes geht auf das produzierende Gewerbe zurück. Weitere wichtige Industriezweige sind der Maschinen- und Fahrzeugbau, die elektrische und elektronische Industrie sowie die Holz und Papierindustrie. Wichtige Produkte sind Bauholz, Papier, Zement, Möbel, Glas und Glaswaren, Chemikalien, raffiniertes Erdöl, Textilien und Bekleidung, Flugzeuge, Schiffe und Nahrungsmittel.

Wichtige Produktionsstandorte:

Stockholm, Göteborg, Linköping, Malmö und Trollhättan.

 

Energiewirtschaft

Schweden erzeugt zu 46% der Energie aus Wasserkraft. Damit sind fast alle Wasserkraftreserven vollständig ausgeschöpft. In einem durchschnittlichen Jahren liefert die Wasserkraft 64 TWh Strom. Das Ergebnis ist aber stark abhängig vom Niederschlag. Z.B. war das Jahre 1996 ein niederschlagarmes Jahr. Hier wurden nur 51 TWh erzeugt. Verglichen damit das Jahr 1993 mit 74 TWh.

Die meiste Strom wird in den Flüssen Nordschwedens produziert. Hier ist vor allem der Luleälv zu nennen, der allein mit seinen 15 Kraftwerken 14 TWh erzeugt. Weitere Flüsse wären der Indalsälv (7,5 TWh), der Ume älv (5,4 TWh) und der Ångermanälv (5,5 TWh).

Wegen dem Naturschutzgesetzt ist es jetzt verboten, weitere Wasserkraftwerke zu bauen, wenn sie weniger als 2 TWh pro Jahr fördern

Weitere 52% der Energie werden mit Kernkraftwerken erzeugt. Es gibt zur Zeit 12 Atommeiler. Der erste Reaktor wurde 1972 gebaut. Die 12 Leichtwasserreaktoren befinden sich in vier Kernkraftwerken im südlichen Teil des Landes. Barsebäck hat zwei Reaktoren (insgesamt 1200 MW), Ringhals vier (3.550 MW), Oskarshamn drei (2.210 MW) und Forsmark drei (3.095 MW). Die Produktionskapazität beträgt durchschnittlich 74 TWh pro Jahr, aber infolge der strengen Umweltschutzgesetzte und des Anti-Atomkurses der Regierung, wird Schweden auf andere alternative Energiequellen umsteigen.

Im Jahre 2010 soll der vollständige Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen sein.

 

Währung und Bankwesen

Die schwedische Währungseinheit ist die Schwedische Krone (schwedisch krona); eine Krone entspricht 100 Ören. Schwedens Zentralbank ist die Sveriges Riksbank, die Schwedische Reichsbank (gegründet 1668). Sie gibt auch die Währung aus und bestimmt in Zusammenarbeit mit den Regierungsmitgliedern die Geldpolitik. Die Börse befindet sich in Stockholm.