London eine Weltstadt

(Auszüge aus dem Referat von Philipp Hirzberger)

 

Allgemeines:

London erstreckt sich über eine Fläche von 1660 Quadratkilometer und hat ca. 6,9 Millionen Einwohner. Der Anteil an der Themse beträgt 80 Kilometer, wobei der Hauptteil der Stadt nördlich des Flusses liegt. Der Name London leitet sich vom römischen Militärlager Londinium ab, das seinen Bestand im ersten Jahrhundert nach Christus hatte. London besteht aus 32 Bezirken, sogenannten Boroughs und der altertümlichen City, in der nur mehr 5000 Menschen leben.

Die Themse,

Ohne die Themse wäre London nie gegründet worden, sie gewährleistet eine gute Verbindung mit dem Inland, wie auch mit dem Ausland.

Die Themse liegt in Südengland und ist mit der Donau für Österreich gleichzusetzen. Seinen Ursprung findet sie aus vier Quellflüssen: Isis, Churn, Coln, und Leach. Der Fluss hat eine Gesamtlänge von 340 Kilometer. Kuriosum am Rande ist, dass die Themse auf einer Länge von 160km dem Königshaus gehört, von Cricklade bis zur Mündung des Yantlet Creek.

Konkret auf London bezogen; London besitzt zwischen Tower Bridge und Tibury Dock seine Hafenanlage, die sich über 56 Kilometer erstrecken. Mit ein Grund für die guten Handelseigenschaften liegt darin, dass auch Hochseeschiffe ohne Probleme anlegen können. Im vorigen Jahrhundert, als Großbritannien der Mittelpunkt im Welthandel war, war auch die Hafenanlagen Londons die meist befahrenste der Welt. Doch mit Ende des Zweiten Weltkriegs setzte der Niedergang der Hafenanlagen ein, die in weiterer Folge verwahrlosten und in jüngster Vergangenheit umgebaut wurden, aber mehr dazu später.

Während der Fluss London passiert, kann man ihn in verschiedene Abschnitte unterteilen: Der Teil unterhalb der London Bridge heißt Pool, die Uferanlagen zwischen der London Bridge und Blackwall trägt den Namen Port. Auch am nördlich bzw. südlich Flussteil, wurden Uferanlagen geschaffen, im Süden im Gebiet der Westminster Bridge und im Norden im Gebiet der Blackfrairs Bridge nach Westminster.

Bis ins Mittel alter war die London Bridge die einzige Überquerungsmöglichkeit der Themse, heute überqueren allein zwischen Tower und Hampton Court 18 Straßen- und 10 Eisenbahnbrücken die Themse. Von 1825 bis 1842 wurde der erste gebohrte Tunnel der Welt von Marc und Isambard Brunel gebaut.

Die Themse ist nicht der ruhige Fluss als dem sie auf den ersten Blick erscheint. Im Gegenteil, sie hat im Laufe der Zeit schon unzählige Todesopfer gefordert, und zahlreiche Schäden verursacht. Grund für diese Katastrophen ist der alljährliche anschwellende Wasserspiegel des Flusses. So berichten Historiker von 1099 „ es stieg die Seeflut zu einer solchen Höhe und richtete so großen Schaden an, dass niemand sich erinnern konnte, dergleichen je gesehen zu haben". Solche und andere Katastrophen standen im Mittelalter alle paar Jahre an.

So versuchte man Ende des 19. Jahrhundert durch Befestigungen (Embankments) an beiden Flussseiten die Überschwemmung einzudämmen doch es brachte nicht den erhofften Erfolg. Die letzte große Katastrophe ereignete sich 1953, durch diese Überschwemmung starben 300 Menschen. Aufgrund dieser Katastrophe reagierte das Parlament und ließ die Thamse Barries bauen, die heute der Stadt den nötigen Schutz leisten. Sie ist 475 Meter lang und liegt zwischen Silvertown und Charlton. Die Tore der Thamse Barrier können sich innerhalb von 30 min. öffnen und schließen. Doch der Bau dieses äußerst notwendigen Flußsperrwerks, wurde lange hinausgezögert, weil der Bau keine Gewinne abwarf, so stammt der Plan aus dem Jahr 1904 aber die Fertigstellung erfolgte erst 1982.

Die Thamse Barrier ist kein Damm, sondern eher als einzelne Tore zu verstehen die im geöffneten Zustand unter der Wasseroberfläche liegen, so dass sie von Schiffen ungehindert passiert werden kann. Werden die Tore geschlossen, halten sie die Wassermassen von London fern. Die Kosten dieser Anlage betrugen 500 Millionen Pfund.

 

Wichtige Orte Londons:

Das West End ist das kulturelle Herz Londons hier spielt sich alles ab. Hier stehen die weltberühmten Theater, Kinos, und Plätze die so typisch für London sind auf denen das Leben pulsiert.

Wie zum Beispiel Leicester Square – Leicester Square ist eine riesige Fußgängerzone und das Zentrum der Londoner Kinowelt, so stehen hier das Odeon, das Warner West End und das Odeon West End. Aber Leicester Square beherbergt auch Büroanlagen und auserlesene Hotels. Hier reihen sich die Auslagen aneinander und charakteristisch für diesen Platz sind auch die Straßenkünstler, hier ist alles vertreten ob Maler, Musiker oder Pantomime einfach alles. Ein vergleichbares Bild zeigt Covent Garden.

Ein weiterer wichtiger Platz ist der Piccadilly Circus, es ist der Platz der am Abend fast heller erscheint als am Tag. An allen Gebäuden hängen Leuchtreklametafeln, hier trifft sich die Jugend und auch für Touristen ist es der erste Ort den sie aufsuchen. Hier haben die Großkonzerne wie Samsung, Coca Cola, Nokia, etc. ihre Großbritannien Hauptquartiere. Auch Sega ist hier mit einer riesigen Segaworld, die über vier Etagen geht vertreten.

Eine wichtige, für viele unbekannte Tatsache ist, dass zwischen Nord- und Südlondoner immer wieder zu Streitigkeiten kommt. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass Nordlondon immer schon das Zentrum der Macht und des Geldes war, der Süden hingegen war immer der armen Bevölkerungsschicht vorbehalten. Dieser Konflikt ging schon so weit, dass die reichen Nordlondoner Schranken und Wachen gegen den Süden aufstellen ließen weil sie den zwielichtigen Einfluß des Südens fürchteten. Weiters trieb der Norden die Wohnungs- bzw. Grundstückspreise ins Unerschwingliche um dem Ansturm des Südens vorzubeugen. Einzig zum Arbeiten wurde den Südlondonern der Eintritt in den Norden gewährt. Doch in den letzten 50 –100 Jahren hat sich hier viel getan und so ist es auch zu erklären das im Süden eine Menge schöner Häuser stehen, wie zum Beispiel in Brixton, Batersea und anderen südlichen Teilen der Stadt.

Die Docklands: Die Docklands sind erst in neuerer Zeit, den letzten zwanzig Jahren entstanden. Viele Teile der alten Docks mußten dem ehrgeizigen Projekt der Thatcher Regierung weichen. Grund für die Umbauarbeiten war die Unrentabilität der Docks die schon eher Verluste als Gewinne abwarfen. Deshalb wurden aus den alten Docks ein futuristisches Gebiet, das mit seiner Skyline ein wenig an New York erinnert. Es wurden riesige Wohnanlagen für Bankiers und die Beschäftigten der riesigen Wolkenkratzerkompleze geschaffen. Die Preise für so eine Wohnung ist für die Dockarbeiter unerschwinglich und so bleibt ihnen nur der Rückzug aus ihren vertrauten Gebieten. Es herrscht hier eine Spannung zwischen den alten Gebäuden und den neu von Architekten geschaffenen Skyline. Das ehrgeizige Projekt spaltete die Bevölkerung in zwei Teile, da in den Docks eine lange Geschichte steckte und hier Familien seit Generationen lebten wollten einige die Erhaltung der Docks. Aber am Ende setzte sich die Tatsache durch, dass die Docks wieder einen Impuls brauchten, zumal nicht einmal mehr neue Frachter wegen ihrer Größe hier anlegen konnten. Doch bis das Projekt fertiggestellt wird muß noch viel geschehen. Momentan sieht es mehr nach einer „winzige Insel des Wohlstandes in einem Meer der Armut aus."

Greenwich: Greenwich liegt im Süden Londons und ist seit 1965 ein Bezirk der 200 000 Menschen Lebensraum bietet. Früher hatte vor allem die Marineschule maßgeblich Anteil an der Bekanntheit Greenwichs. Heute gibt es zwei Gründe warum Greenwich so wichtig ist für London. Greenwich ist ohne Zweifel ein Anziehungspunkt für den Tourismus, war früher das Observatorium mit dem Nullmeridian, Magnet der Massen so gibt es seit der Jahrtausendwende einen weiteren Grund, nämlich den Millenium-Dome. Aber auch der große Park zu Füßen des Observatoriums breitet sich einladend aus.

Über den Millenium Dome konnte ich keine Informationen einholen, nur soviel er wurde als Mehrzweckhalle gedacht und beinhaltet auch einzelne Museen, zum Beispiel über die Geschichte Großbritanniens oder über den menschlichen Körper es sollen riesige Körper aufgestellt sein die begangen werden können.

Das Observatorium ist heute mehr ein Museum, durch dessen Hof der Nullmeridian in Form eines im Boden verankerten Messingstreifens verläuft. Man kann sich darüber hinstellen und mit einem Fuß in der westlichen Hemisphäre und mit dem anderen in der östlichen Hemisphäre stehen.

 

Wirtschaft

Macht man einen Blick zurück in der Stadtgeschichte so ist klar zu erkennen, dass London früher einen einflussreichen Hafen für den Handel besaß. Diese Tatsachen hat sich im Laufe der Jahrhunderte sehr stark verändert, nicht mehr der Hafen ist das Herzstück der londoner Wirtschaft, andere Bereiche haben seinen Platz eingenommen. So werden weniger als zehn Prozent des Handels mit dem In- bzw. Ausland über die Themse erschlossen. Trotz dieser Entwicklung ist London nicht zurückgeblieben, im Gegenteil die Stadtväter verstanden es diesem Trend entgegen zu wirken und so konnte es auch dazu kommen, dass London auch in der Gegenwart eine positive Bilanz an Handelsüberschüssen vorzuweisen hat, mit einer Wachstumsrate von 1,4 %, im Vergleich Großbritannien 1,9%.

Heute ist London hauptsächlich eine Stadt mit Dienstleistungen, rund 85% der Arbeitenden Londons befinden sich entweder im Finanzwesen, im Tourismus oder anderen Dienstleistungssektoren. Wobei hier auch eine gewisse Gefahr liegt, da die Zahl der Arbeiter von 1971 von 1 000 000 bis 1994 auf 328 000 gefallen ist.

Folgende Sektoren sind für das heutige London überlebenswichtig:

Die Börse: 1986 kam es mit dem Big Bang zur Öffnung der Börse für den gesamten Weltmarkt. In London hat die „Internationale Börse des Vereinigten Königreiches und der Republik Irland" ihren Standort. Die Londoner Börse ist eine der wichtigsten ihrer Art auf der ganzen Welt. Als Beispiel dafür: 1994 wurden 8547 Aktien mit einem Gesamtwert von ca. 3,2 Milliarden Pfund registriert. Im Jahr 1993 wurde ein Gewinn im Aktienhandel von 2,8 Milliarden Pfund verbucht. Hand in Hand mit der Börse geht auch das Bankwesen, London ist Standort zahlreicher renumierter Banken und ist zu gleich auch einer der wichtigsten Umschlagplätze für Geld. Das Zentrum bildet hier bei Lombard Street.

Versicherungen: Schon seit 300 Jahren trägt das Versicherungswesen seinen Teil zum Wohlstand Londons bei, hauptverantwortlich für diese Einnahmequelle stellt die jüdische Bevölkerung dar, die vor allem im Finanzsektor ihre Stellungen haben. Eine weltbekannte Gesellschaft ist Lloyd`s, es ist keine Versicherungsgesellschaft im herkömmlichen Sinn, mehr müsste man es als eine Aktienbörse ansehen, die gegen alle Arten von Schäden Versicherungen übernimmt.

Tourismus: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass hier eine Haupteinahmequelle gegeben ist. Jährlich wird London von über 18 Millionen Besuchen heimgesucht, die Milliarden Beträge, in Pfund wohlgemerkt zurücklassen. So lässt ein Tourist durchschnittlich 500 Pfund in London. Die Hauptzahl der Hotels und anderen Unterkünfte befindet sich im Stadtteil City of Westminster, da von hier aus fast alle touristischen Attraktionen leicht erreicht werden können.

Industrie: Die Industrie hat in den vergangenen hundert Jahren immer mehr an Bedeutung verloren, heute beschäftigt dieser Bereich nur mehr 10% der Bevölkerung. Als gewinnbringendste Sparte wäre die Drucks- und Verlagsindustrie zu erwähnen, die ¼ der Industrie-Arbeiter abdeckt. Weiters ist sie mit einem Drittel an der Produktion in London beteiligt. Positive Aspekte in der Industrie Londons sind die Hightech-Industrien, hier haben sich vor allem Firmen in den Bereichen Pharamazie und Elektronik angesiedelt und verbuchen von Jahr zu Jahr immer höhere Gewinne. Noch zu erwähnende Industriezweige wären die Bekleidungsindustrie und Brauereien. Doch die Industriebetriebe verschwinden immer mehr aus dem Siedlungsgebieten Londons, so ist es zu verstehen, dass das saubere London in seinen Randbezirken des öfteren durch Fabriken verschmutzt ist. Dies ist eine Folge des Tourismus, denn würden sich Großfabriken in den inneren Bezirken stehen, würde das Stadtbild zerstört werden und somit auch der Fremdenverkehr, und das kann sich London nicht leisten.

Bildungswesen: Nicht unwesentlich trägt auch das Bildungswesen zur Wirtschaftskraft Londons bei, mit seinen weltbekannten Schulen und Universitäten bringt London zum einen Gelder von ausländischen und einheimischen Absolventen in die Kassen und zum anderen werden in diesen Schulen sehr kompetente Arbeitskräfte geformt.

Kultur: London war schon immer eine Hochburg der Kultur und diese Tatsache hat sich London zu eigen gemacht und ihr eine fixe Größe in der Wirtschaft eingeräumt. So entfallen derzeit ca. 6 Prozent der Arbeitsplätze Londons auf diesen Bereich.