Kalifornien

(Auszüge aus dem Referat von Matthias Macher)

 

Fläche: 411 043km2
-Einwohner:
30,38 Mio.
Hauptstadt:
Sacramento
Die 4 größten Städte: Los Angeles, San Francisco, San Diego, Oakland
Beiname: Golden State

 Jeder achte Amerikaner ist heutzutage Kalifornier, da sich die Bevölkerung in den letzten 250 Jahren immer mehr nach Westen bewegt hat.


Erdgeschichtlicher Aufbau

Der Grund für das Bild des heutigen Kaliforniens ist der über 900 km lange San-Andreas- Graben. Dieser Rand zweier tektonische Platten ist für den Spalt vom Golf von Mexico bis zu dem nördlich gelegenen Point Reyes schuld. Da sich Kalifornien durch diese Bewegung pro Jahr um 3cm nach Norden verschiebt, ist Kalifornien sehr erdbebengefährdet.

 

KLIMA

Generell wird das Klima von Kalifornien durch milde Winter, heiße Sommer und je nach Region von unterschiedlichen Niederschlägen in der kühleren Jahreszeit geprägt. Je weiter man in den Süden bzw. in den Osten kommt, desto höher steigen die Temperaturen und desto spärlicher fällt Regen. Das gilt aber nicht für die südkalifornischen Wüsten, wo in der heißesten Jahreszeit bei Gewittern heftige Niederschläge fallen können.

Ursache für die Winterniederschläge und sommerliche Trockenheit ist das pazifische Hochdruckgebiet. Im Sommer liegt sein Schwerpunkt an der südkalifornischen Küste und verhindert, daß feuchte Luft ins Landesinnere vordringt, wodurch im Kessel von Los Angeles im Juli und August häufig schwülheißes Klima und hohe Smogbelastung entsteht. Im Winter verlagert sich das Hochdruckgebiet nach Süden, so daß die Meeresluft Feuchtigkeit ans Festland transportieren kann. An der nördlichen Küste sorgen im Hochsommer häufig auftretende Nebel für ausgeglichene Temperaturen. Im San Francisco zum Beispiel wird die Stadt und das Umland am frühen Morgen in Nebel gehüllt.

Das Klima von Kalifornien ist dem Mittelmeerklima ziemlich ähnlich, nur gibt es in Europa nicht solche Unwetter wie Tornados, Flutwellen oder ähnliches. Doch die Temperaturen sind ungefähr gleich.

 

WIRTSCHAFT

Die Hälfte des Bruttosozialproduktes Kaliforniens entfällt auf die Industrie. Die wichtigsten Zweige sind die Raumfahrt- und Luftfahrtindustrie, Elektronik-, metallverarbeitende und chemische Industrie und die Lebensmittelindustrie. In Hollywood wird auf die Kino- und Fernsehfilmproduktion gebaut. Heute lebt Kalifornien auch vor allem vom Fremdenverkehr.

Kalifornien erwirtschaftet das höchste Bruttosozialprodukt der Vereinigten Staaten und wäre es unabhängig, würde es an sechster Stelle der Welt liegen.

Zum ersten Mal aber seit der Weltwirtschaftskrise steckt Kalifornien wirklich wieder in einer tiefen Finanzkrise, die zum Abbau von Arbeitsplätzen und Ausgabekürzungen führt. Ursache dafür ist der Rückgang von Aufträgen für den Baus von Rüstungstechniken nach dem Kalten Krieg. Auch die Verkehrs- bzw. Umweltbelastungen tragen dazu bei.

 

INDUSTRIE

Luft- und Raumfahrtindustrie

Die Flugzeugindustrie entwickelte sich vor dem 1.Weltkrieg, nach 1939 bekam die Industrie einen gewaltigen Aufschwung. Nach dem 2.Weltkrieg gab es eine kurze Flaute, die jedoch dank der Zunahme des Zivilflugverkehrs bald überwunden wurde. Seither ist dieser Industrie-zweig ständig gewachsen, gefördert durch nahezu ein Viertel aller Regierungsaufträge für den Bau von Rüstungstechnik. Seit der Friedenspolitik gingen allerdings über 86000 Arbeits-plätze verloren. Die Anfänge der Flugzeugindustrie gehen auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück, als Flieger und Ingenieure wie Glenn Martin, Allan Lockheed (eigentlich Lockhead), Donald Douglas und John K. Northrop kleine Werke eröffneten. Die Firma McDonnell Douglas fällt immer weiter gegen die Konkurrenten Boeing und Airbus zurück. Diese Firma sowie Lockhead sind die bedeutendsten in Kalifornien.

 Elektronikindustrie in Silicon Valley

Als ältestes Hochtechnologiegebiet gilt das Silicon Valley. Der eigentliche Aufschwung setzte nach dem 2.Weltkrieg ein. In einem ehemaligen Zitrusanbaugebiet sind Hunderte von Betrieben der Mikroelektronikbranche entstanden. 5Den Grundstein legte die Stanford University 1981 mit ihrem angelegten Forschungs- und Technologiepark. Aus Garagen-betrieben haben sich in wenigen Jahren bedeutende Betriebe der Computerbranche entwickelt. Boston zeigt einen überraschenden Aufschwung.  Aufgrund der MIT- Forschungsinstitution und der Vergabe vieler Raumfahrt- und Rüstungsaufträge an Firmen dieser Region ist das Hochtechnologiezentrum entstanden. Die Nähe von Forschungsuniversitäten bilden den Grundstock für diese Entwicklung. Einzelne Forscher, , die gleichzeitig Unternehmens-persönlichkeiten sind, lösen sich von der Universität und gründen nach dem Aufspüren einer Marktnische einen Hochtechnologiebetrieb, den sogenannten Universitäts-spin-off. Mit Kapital wird dann in neue Firmen investiert; besonders das Venture Kapital ist in diesem Gebiet vorhanden. Die größte Konzentration an Investition von Bundesmitteln in Raumfahrt- und Flugzeugindustriebetrieben und Forschungsstationen erfolgt im Staat Kalifornien.

Die größten Unternehmen sind:

IBM, Hewlett-Packard, Intel, Fairchild, Apple, Atari, Gould, AMI und  Fisher. Die Nähe der Stanford University in Palo Alto führte zu der Häufung der Unternehmen auf relativ engem Raum, da Theorie und Praxis durch Forschungen und ihre praktische Anwendung vereint wurden.

 Ölindustrie

Die Ölindustrie hatte ihre Anfänge kurz nach 1860, als das erste Öl im Ojay Valley gefördert wurde. Aber erst gegen Ende des 19.Jhd., mit der Entdeckung von Ölquellen in zahlreichen Teilen des Landes, nimmt dieser Industriezweig größere Ausmaße an. Von 4 Mill. Barrel im Jahre 1900 stieg die jährliche Förderquote bis 1920 auf 105 Mill. Barrel an. Seit zahlreichen Ölunfällen hat die Umweltbewegung weitere Ölbohrungen verhindert.

Ebenfalls wird Naturgas in großen Mengen gewonnen., reicht aber nicht mehr für den eigenen Bedarf aus, so daß aus Texas und Kanada zusätzlich Erdgas importiert werden muß.

 

Bodenschätze

Die Goldvorkommen sind annähernd erschöpft, aber es gibt weiters Borax, Gips, Molybdän, Wolfram, Antimon, Blei, Mangan, Quecksilber und Pottasche.

In der Nähe von Los Angeles gibt es einen Reichtum an Eisenerz und Erdölfeldern. In San Francisco gibt es auch noch ein wenig Erdöl, Gold und ein bißchen Erdgas, welches nach Portland weitergeleitet wird. Außerdem kann man in San Francisco noch einen kleinen Anteil an Nickelvorkommen verzeichnen.

 

LANDWIRTSCHAFT

Die Landwirtschaft spielt eine tragende Rolle in Kalifornien, sie stützt sich größtenteils auf den Bewässerungsfeldbau. Die Wasserversorgung ist allerdings schwierig, da in den letzten Jahren ungewöhnlich wenig Regen fiel. Die kalifornische Landwirtschaft verbraucht über 80% der gesamten Wassermenge, die in den regenlosen Sommermonaten von weit hergeholt werden muß.

Es werden ca. 250 verschiedene landwirtschaftliche Produkte angebaut. Fast die Hälfte allen Obstes und Gemüses in den Vereinigten Staaten kommt aus Kalifornien, das auch in der Erzeugung von Baumwolle, Eiern und Gewächshausprodukten führend ist.

Kalifornien ist auch der größte Blumenlieferant des Landes.

Die Hauptanbaugebiete für Obst und Gemüse ist das Imperial Valley, für Baumwolle San Joaquin Valley. Aus dem Süden kommen fast alle in den USA erzeugte Rosinen, Datteln, Feigen, Oliven und Walnüsse und vor allem Zitrusfrüchte. Im Norden werden Pfirsiche, Mandeln, Kirschen und Aprikosen produziert.

Auch der Fischfang spielt eine große Rolle.

Etwa 80% aller amerikanischen Weine kommen aus Kalifornien. Hauptanbaugebiete sind das Napa- und das Sonoma-Tal nördlich von San Francisco, das Santa-Clara- und Joaquin-Tel, die Gebiete um Monterey und Cucamonga südlich von San Francisco.

Die kalifornische Landwirtschaft verbraucht über 80 % der gesamten Wassermenge, die in den regenlosen Sommermonaten von weit hergeholt werden muß. Die Wasserverschwendung in den Städten ist deshalb ein großes Problem. Außerdem fehlen Anreize, Wasser zu sparen, weil alte Verträge den Bauern bestimmte Wassermengen zusichern, die bis zu 95% subventioniert werden. Gespartes Wasser darf zudem nicht verkauft werden. Auch verbraucht z.B. Baumwolle über 80% der gesamten  Wassermenge. Ein Bauer in Israel braucht im Vergleich dazu im selben Klima um 60% weniger Wasser.

 

San Francisco

Höhe: 19m (über dem Meeresspiegel)
Einwohner:
724 000 (Großraum 6,2 Mio.)
Fläche:
332 km2

Bevölkerung

Ethnische Vielfalt:

Neben 100 000 Schwarzen gibt es hier vor allem Asiaten, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung höher als in irgendeiner anderen amerikanischen Stadt ist: 85 000 Chinesen, 30 000 Filipinos, 14 000 Japaner, 3500 Indianer, ferner Koreaner, Vietnamesen, Samoaner, Malaien und andere.

Auch abgesehen von dem großen Anteil der Asiaten ist die ethnische Zugehörigkeit der Bewohner vielfältig. Mit fast 13% sind die Chinesen die größte ethnische Gruppe; es folgen Schwarze (11,3%), Engländer (10,3%), Iren (8,5%), Deutsche (7,5%), Italiener (5,7%), Filipinos (5,5%), Mexikaner (5,3%), Russen (2,8%), Franzosen (2,5`%) und Japaner (2,3%).

Homosexuelle:

Eine für San Francisco charakteristische und ziemlich militante Minderheit sind die Homosexuellen (40% aller ledigen Männer), die gut organisiert und auch politisch sehr aktiv sind. Als 1978 der neben dem damaligen Mayor erste homosexueller Supervisor der Stadt von einem zurückgetretenen Kollegen erschossen und dem Mörder nur eine milde Strafe zudiktiert wurde, kam es zu tagelangen Ausschreitungen. Das neue Stadtoberhaupt, Dianne Feinstein, ernannte dann zum Nachfolger des Supervisor wieder einen Homosexuellen.

 Seit die Immunschwächekrankheit AIDS um sich greift, hat sich die Homosexuellenszene grundlegend verändert. Mehr und mehr wird das Klima von der Angst vor Ansteckung und den politischen Forderungen nach mehr Mitteln zur Bekämpfung der Krankheit und gegen eine Diskriminierung der Kranken und Infizierten bestimmt. Im Jahre 1987 galten ca. 70% der Homosexuellen San Franciscos als infiziert.

 Sehenswürdigkeiten

Cable Car:

Es bestehen noch 3 Linien. Im Cable Car Museum kann man die drei der ersten Wagen sehen, die in der Clay Street verkehrten. Das mit Muskelkraft herbeigeführte Umdrehen der Wagen an der Wendeschleife ist eine beliebte Touristenattraktion.

 Golden Gate Bridge:

Sie überbrückt das Golden Gate, die Meerenge zwischen der Halbinsel von San Francisco und der Marin Peninsula. Nach vierjähriger Bauzeit (1933-37) wurde die damals weltweit längste Hängebrücke eröffnet. Die Einweihung fand am 28. Mai 1937 statt. Jede Woche werden ca. 2 Tonnen der rötlichen Bleifarbe für die ständige Erneuerung des Anstrichs verbraucht.